Präventionsveranstaltung zu Essstörungen

Die Zahl von Essstörungen hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Gerade unter jungen Mädchen, aber zunehmend auch bei jungen Männern sorgen mangelndes Selbstbewusstsein, problematische Beziehungen, unrealistische Vorbilder in den sozialen Medien, realitätsverzerrende Filter und sozialer Druck für kaum zu erreichende Anforderungen an das eigene Aussehen.

Authentisch, gnadenlos ehrlich und unverblümt direkt – so waren die Vorträge von Frau Sabrina Scharf zum Thema Essstörungen an der Leibnizschule. Die Referentin ist selbst eine Betroffene und litt zehn Jahre lang an Magersucht.

In ihren Vorträgen vor den Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen berichtete Frau Scharf am 11. und 12. Oktober von ihrer persönlichen Geschichte, von peinlichen und unangenehmen Momenten, von Täuschung und Lüge, um ihre eigene Magersucht vor der Familie und Freunden und vor sich selbst zu vertuschen. Sehr lebendig, in ständiger Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern, mit lustigen, aber auch sehr traurigen Anekdoten erzählte sie alles, was man eigentlich nirgendwo über Esssüchte erfährt – auch nicht im Internet! Sie beantwortete jede Frage der Schülerinnen und Schüler offen und ehrlich, falsche Fragen gab es nicht. Zum Abschluss erhielten die Schülerinnen und Schüler den Email-Kontakt von Frau Scharf, um auch im Nachhinein, in den folgenden Tagen, Wochen und Monaten jederzeit mit ihr in Verbindung treten zu können

Zusätzlich fand am 11. Oktober ein Eltern-/Lehrerinfoabend in der Aula statt, bei dem Frau Scharf nicht weniger eindrucksvoll und schonungslos ihren eigenen Leidensweg schilderte und den Zuhörerinnen und Zuhörern dabei von ihrer Therapie, von der Erkenntnis, was die Essstörung ausgelöst und befeuert hatte – und somit von ihrem Ausweg erzählte. Auch den Rat an das Umfeld, Geduld zu üben und im Bemühen um den Kranken nicht nachzulassen, gab Frau Scharf. Verständnis sei wichtiger als den Kranken zur Verhaltensänderung zu drängen. Auch hier stand sie zu allen Fragen offen Rede und Antwort.

Für weitere Rückfragen ist Frau Scharf unter folgender Email-Adresse erreichbar: sabrina.scharf@t-online.de

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an den Förderkreis der Leibnizschule, der diese Veranstaltung finanziell getragen hat!

 Silvia Jochum

(Koordination Suchtprävention)